Die Website von Hecht ins Gefecht hat mal ganz simpel bei einem Hoster gelegen, der mehr auf das Verkaufen von Domains ausgerichtet ist als auf das Hosten selber. Das wusste ich damals noch nicht und auch generell hatte wenig Ahnung von WordPress, Hosting oder wie man WordPress schneller machen kann.
Seitdem ist viel passiert und auch die Website ist das ein oder andere Mal umgezogen. Plugins und Themes haben sich über die Jahre geändert und auch die Geschwindigkeit ist mit SEO mehr in den Fokus gerückt. Deshalb schreibe ich hier ein paar Punkte zusammen, mit denen man WordPress Beine machen kann was die Geschwindigkeit anbelangt.
Inhalt
Warum WordPress schneller machen?
Vielleicht an erster Stelle die Frage nach dem Warum. Warum sollte ich WordPress schneller machen? Was habe ich davon?
Google und auch andere Suchmaschinen legen mittlerweile sehr viel Wert auf Ladezeiten von Websites. Das kommt daher, dass sie Suchenden keine Websites vermitteln wollen, die sich langsam aufbauen. Im schlimmsten Fall springt der Nutzer auf die Suchmaske zurück und ist nicht nur mit der Website unzufrieden sondern auch mit der Suchmaschine, die so eine Website empfiehlt.
Die Ladezeit ist laut Google auch Teil der Rankingkriterien einer Website. Auch deswegen sollte man die Ladezeit seiner Website immer auch auf dem Schirm haben. Alles über 3 Sekunden ist eigentlich zu langsam!
Wie kann ich WordPress schneller machen?
1. Achtet bei der Wahl des WordPress Themes unbedingt auch darauf, dass das Theme schlank ist und keinen unnötigen Ballast mitbringt.
Viele Leute wählen / kaufen ein Theme primär aus dem Grund, dass das Theme schick aussieht oder den Vorstellungen der eigenen Website recht nahe kommt. Ich würde immer eher zu einem Theme raten welches modular, flexibel, schlank und schnell ist. Genau so ein Theme benutzen wir auch für unser Webdesign. Unser Tipp geht hier zu Generatepress. Einem kostenlosen Theme welches sich recht günstig um Premium Features erweitern lässt und die Grundtugenden eines WordPress Themes übererfüllt.

2. Der richtige Hoster ist elementar wichtig. Man kann zwar vieles kompensieren, dennoch fängt hier das Optimieren von WordPress an!
Welches Feature muss der Hoster denn bieten, damit die WordPress Website schneller lädt? Zum Beispiel eine aktuelle Version von PHP, Datenbank und Speicherplatz auf einer SSD, HTTP/2 und vielleicht sogar mod_pagespeed respektive ngx_pagespeed für nginx.
Auch bieten Hoster die auf Geschwindigkeit setzen oftmals eher nginx an statt dem bekannteren Apache Server. Wer da noch eins drauf setzen will kann sich auch näher mit Openlitespeed befassen, aber dazu später mehr.
Wer Speed will muss sich zwangsläufig mit Cloud-Hosting befassen. Shared Webhosting kommt da nicht ran. Eine Empfehlung geht da zu Digital Ocean oder Vultr!

3. Weniger ist mehr. Das gilt vor allem bei WordPress Plugins. Oftmals installiert man viele Plugins um Funktionen in die eigene Website zu integrieren. Vieles davon lässt sich aber mit etwas Übung selber machen. So braucht man kein Plugin um eigene Fonts in die Website einzubinden. Auch Social Media Buttons lassen sich mit SVG Grafiken selber erstellen und verlinken. Das sind natürlich alles nur Beispiel, dennoch sollte man mit Plugins sparsam sein. Diese kosten, in der Regel, die meiste Geschwindigkeit.
WordPress schneller machen mit…
Autoptimize
Viele schwören beim Caching auf W3 Total Cache oder WP Rocket. Selber hatte ich auch schon W3 Cache installiert. Mittlerweile würde ich aber immer eher zu Autoptimize raten. Autoptimize minifiziert HTML, CSS und Javascript, speichert minifizierte Dateien statisch, bietet Lazy Loading für Bilder und implementiert über zwei Addons Critical CSS und das asynchrone Laden von Javascript.
Beim Critical CSS Power-Up fällt aber eine monatliche Gebühr an, da das CSS ja serverseitig verarbeitet werden muss. Pro Domain sind das 2 Pfund + 5 Pfund wenn man WordPress benutzt. Macht 7 Pfund monatlich für eine schnellere WordPress Website.
Shortpixel
Nicht nur Lazy Loading macht bei Bildern Sinn sondern auch das Komprimieren und umwandeln in WebP. Damit laden Bilder schneller und gerade bei Nutzern mit wenig Datenvolumen, die über das Smartphone die eigene Seite besuchen, machen sich komprimierte und in WebP konvertierte Bilder bezahlt. Beides beherrscht das Plugin Shortpixel.
Theoretisch bietet Autoptimize rudimentären Support für Shortpixel aber gerade das Ausliefern über das Shorpixel CDN kostete bei mir wertvolle Zeit. Generell lässt sich das Plugin aber einsparen in dem die Bilder Optionen in Autoptimize nutzt.

Shortpixel bietet für das serverseitige Komprimieren verschiedene Kontingente. 100 Bilder im Monat sind frei aber darüber hinaus muss man bezahlen. Entweder monatlich oder en bloc. So habe ich ein Kontigent über 15000 Bilder erworben und nutze das auch für andere Websites.
In Shortpixel lassen sich Bilder einerseits komprimieren und konvertieren. Dabei kann man zwischen verschiedenen Qualitätsstufen wählen. Lossless bringt dabei fast nichts. Glossy ist da schon die erheblich bessere Option. Lossy hingegen eignet sich bei vielen Websites nicht, da die Bilder nach Konvertierung zum Teil sehr schlecht aussehen können.
Übrigens bietet Shortpixel mittlerweile auch das Konvertieren und Ausliefern von Avif an. Das ist der designierte Bildformat-Nachfolger von allen bisherigen Bildformaten im Web. Selbst WebP von Google kann da nicht mithalten. Dazu muss man aber sagen, dass Google an der Entwicklung von Avif aber mitgeholfen hat. Somit ist Avif auch ein bisschen als Nachfolger von WebP zu verstehen.
HTTP Headers
Mit dem Plugin HTTP Headers lassen sich die Response Headers der WordPress Instanz einstellen. Hierüber kann man die Komprimierung von Daten der Website aktivieren. Es stehen dafür gzip und auch brotli zur Verfügung, in so fern der Server beides unterstützt. Brotli ist neuer und auch etwas effizienter aber nicht jeder Server kann damit umgehen.
Auch Browser Caching lässt sich hierüber recht einfach aktivieren. So spart man sich das manuelle Editieren der .htaccess Datei respektive nginx.conf, je nach dem welcher Webserver verwendet wird.
WP-Optimize
WordPress ist bekanntlich ein CMS mit relationaler Datenbank. Die Texte und Links auf Seiten und Beiträge sind in einer Datenbank gespeichert. Das Problem ist aber, dass WordPress bei jeder Bearbeitung von Seiten und Beiträgen eine Revision erstellt. Auch Plugins lagern ihre Einstellungen und Daten in der Datenbank. So wächst die Datenbank schnell an.
Um die Datenbank regelmäßig auf das nötige Minimum zu verkleinern lassen sich mit WP-Optimize Revisionen und obsolete Daten sowie Inhalte im Papierkorb hier recht leicht löschen. Das verkleinert die Datenbank in Sekunden auf die „wahre“ Größe. Dennoch sollte man hier Vorsicht walten lassen. Immerhin arbeitet man hier an der Datenbank. Selbst das Plugin selber rät zu Backups der Datenbank vor dem Optimieren.
Tipp: Die kostenpflichtige Premium-Version des Plugins lohnt sich nicht wirklich. Man kann getrost auch bei der freien Variante des Plugins bleiben.
The SEO Framework
In einem voran gegangenen Blogpost hatte ich über verschiedene SEO Plugins für WordPress geschrieben. Dort habe ich auch die Ladezeiten hinsichtlich verschiedener SEO Plugins verglichen. Am besten abgeschnitten hat dort The SEO Framework.
Das war auch ein Grund Hecht ins Gefecht von Yoast SEO zu The SEO Framework zu migrieren. Ich kann nur sagen: Es lohnt sich!
Ja, Yoast SEO ist nicht verkehrt. Es ist im WordPress Universum fast ein Quasi-Standard aber wer auf Ladezeiten der eigenen Website wert legt sollte auch das SEO Plugin hinterfragen.
Der richtige Webserver für schnelle Websites
„Never change a running System!“ So heißt es zwar, aber ohne Wandel kein Progress. Gerade beim Optimieren der Geschwindigkeit gibt es fast keine No-Go’s. Warum nicht also auch den eigenen Webserver tauschen? Weg mit dem langsamen Apache und her mit nginx oder besser Openlitespeed. Aber was sind die Unterschiede?
Der bekannteste Webserver ist Apache. Fast jeder Hoster setzt auf Apache und generell ist dagegen auch nichts einzuwenden. Gerade im Hinblick auf Ladezeiten hat Apache aber elementare Nachteile gegenüber nginx und Openlitespeed. Wenn man nicht auf Apache verzichten will, dann sollte man zumindest mod_pagespeed von Google verwenden. Das bietet die Features von Autoptimize und Shortpixel schon serverseitig. Damit kann man Apache Beine machen.
Nginx war Anfangs zwar kein Webserver sondern ein Reverse Proxy aber fungiert mittlerweile bei vielen Hostern als schnellere Alternative zu Apache. Generell macht man mit nginx erst einmal nichts falsch. Dennoch muss man wissen, dass manche WordPress Plugins damit nicht so gut funktionieren wie mit Apache.
Auch hier gibt es übrigens das Modul mod_pagespeed von Google, wobei der Name hier ngx_pagespeed lautet. Der Funktionsumfang bleibt aber gleich.
Openlitespeed ist ein etwas neuerer Webserver, der extrem auf Geschwindigkeit setzt. So ist die Ladezeit mit Openlitespeed noch etwas besser als mit nginx. Hier benötigt man auch kein extra Modul sondern Openlitespeed ist quasi ready to go.
Was bei Openlitespeed sehr positiv auffällt ist die Konfigurierbarkeit aus WordPress mithilfe eines eigenen Plugins. So kann ich auf alle Caching Plugins verzichten und brauche zum Minifizieren, Cachen, Komprimieren und Konvertieren nur Openlitespeed. Selbst das Ausliefern von WebP direkt über den Webserver wird so zum Kinderspiel.
Hostertipp: Beim Hoster Digital Ocean lässt sich WordPress direkt als Droplet aufsetzen. Dabei kann man ein Droplet mit Apache, nginx oder eben auch Openlitespeed wählen.

Fazit WordPress schneller machen
Hat man alle die oben angesprochenen Dinge umgesetzt, steht einer schnellen Website nichts mehr im Wege. Oftmals ist man durch den eigenen Hoster aber nicht in der Lage alles umzusetzen, dann helfen aber auch schon die Plugins oder der Wechsel des Themes der eigenen WordPress Website Beine zu machen.
Wenn alle Stricke reißen übernehmen wir das Erstellen oder Optimieren der eigenen WordPress Website mit eigenem Webdesign und SEO. Dafür gern einfach eine kurze Mail über das Kontaktformular und wir legen los!
Update: Mittlerweile hosten wir unsere Website auch auf einem Openlitespeed Droplet bei Digital Ocean. Man benötigt nur ein Plugin in WordPress um alles rund um die Ladezeit einzustellen und auch sonst bietet Litespeed einiges an Einstellungen rund um Ladezeit und Sicherheit der WordPress Website. Probiert es gern aus!