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Expired Domains finden – Welches Tool ist am besten?

von Benny

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Der ein oder andere wird sich bei Expired Domains sicher denken: Das ist doch Black-Hat-SEO?! Klar, das kann man so sehen. Ich würde Expired Domains eher als Grey-Hat-SEO bezeichnen, also irgendwo zwischen White-Hat-SEO und Black-Hat-SEO. Warum ich das so sehe, was Expired Domains überhaupt sind und welches Tool ich zum Finden von Expired Domains empfehlen kann, erfahrt ihr im Beitrag.

Expired Domains
Grey Hat SEO – Ursprünglich kommen White Hats und Black Hats aus Wild-West Filmen

Was sind Expired Domains und zählen sie zum Grey-Hat-SEO?

Expired oder Expiring Domains sind Domains, bei der die Registrierung entweder schon ausgelaufen ist oder im Begriff ist auszulaufen. Das heißt, der ursprüngliche Halter der Domain braucht sie nicht mehr und kündigt sie beim Hoster / Registrar.

Was bringen Expired Domains?

Jeder kennt das Problem, der schon einmal eine eigene Website aufgebaut hat. Man registriert eine Domain, baut eine Website auf, egal ob mit Jimdo, Wix, WordPress oder Typo3. Das Problem? Die Mühlen von Google mahlen sehr langsam. Bis man mit seiner Seite auftaucht, dauert es für gewöhnlich relativ lange. Das hängt natürlich auch von der Anzahl an Backlinks ab, die man zu Anfang hat. Verlinked schon ein großer Teil von Portalen, Ratgebern, Zeitungen und Partnern auf die eigene Seite geht es natürlich schneller.

Expired Domains haben also den Vorteil, dass man direkt mit vorhanden Backlinks der Domain arbeiten kann. Die ausgelaufene Domain ist zwar nicht mehr registriert, wird aber weiterhin von anderen Websites verlinked. Das nicht zu nutzen wäre doch fahrlässig oder nicht?

Wie kann man Expired Domains nutzen?

Wenn man eine gute ausgelaufene Domain gefunden hat, kann man diese registrieren. Dabei aber darauf achten, dass keine Marken- oder Namensrechte verletzt werden. Das kann dann sehr teuer werden.

Generell sind aber viele Domains einfach registrierbar und dann lässt sich damit machen was man möchte. Hier mal ein paar Tipps die es zu Expired Domains zu beachten gibt.

  • Immer auf bestimmte Parameter wie Domain Pop, Domain Rating und Vorgeschichte achten. Am besten checked man die entsprechende Domain vorher mit der Wayback Machine von Archive.org, dem Backlink Checker von Ahrefs oder anderen Backlink-Tools.
  • Man sollte sich auch immer bewusst sein, dass eine Expired Domain auch verbrannt sein kann. Das heißt, nachdem sie schon einmal frei geworden ist, wurde sie als Online-Shop für Schuhe oder schlimmer als Glücksspiel-Seite genutzt. Dann kann es sogar sein, dass die Domain mit einer Strafe von Google belegt wurde und deswegen wieder frei geworden ist. Expired Domains bergen immer auch ein Risiko!
  • Thematische Verwandtschaft: Die Expired Domain sollte immer auch zu dem passen, was man damit später vor hat. Egal ob man auf der Domain selber etwas aufbauen möchte, sie nur umleitet oder ein PBN plant.
  • Wie schon beschrieben gibt es eben drei Möglichkeiten eine Domain welche ausgelaufen ist wieder für sich nutzbar zu machen.
    • Man setzt zum Beispiel ein eigenes Webprojekt auf. Damit sollte profitiert man vom Alter und den schon vorhandenen Backlinks. Generell sollte das Thema aber passen. Kommt ein User über einen Backlink auf die Seite und findet nicht etwas ähnliches zu dem was er erwartet hat, ist das natürlich negativ.
      Ich würde auch immer versuchen, die alte Linkstruktur wieder aufzubauen oder zumindest umzuleiten. Im Klartext also Broken Links zu fixen.
    • Man leitet die Domain um: Dabei aber am besten jede mit Backlinks versehene URL der alten Seite umleiten damit kein Linkjuice oder Linkpower verloren geht. Hier aber auch aufpassen, dass thematisch korrekt umgeleitet wird. [Update] Mittlerweile hat Google indirekt mitgeteilt, dass diese Methode nicht mehr funktionieren soll. Man profitiert also nicht mehr von Links, die das Domain Rating der Expired Domain ergeben. Auch erkennt Google den Inhaber-Wechsel einer Domain. Es bleiben effektiv also nur die erste und die oben- und untenstehende Methode übrig.
    • Man setzt einen Blog auf um Teil eines privaten Blogging Netzwerks zu sein. Auch deswegen sind Expired Domains etwas in Verruf geraten. Oftmals setzen SEOs einfach Blogs auf die neu registrierten Domains auf und linken dann auf die „Money“-Site, um diese mit Backlinks zu stärken. Die Blogs sind aber oftmals von geringer Qualität und generell sieht Google PBNs sehr skeptisch. Google erkennt solche PBNs wahrscheinlich auch über die Inhaber-Daten einer Whois-Abfrage. Es ist also nur eine Frage der Zeit wie lange Blognetzwerke für SEO noch reizvoll sind.
  • Bei allen drei Möglichkeiten kommt es aber drauf an wie man das ganze umsetzt und welche Ziele man damit verbindet. Deswegen sehen wir Expired Domains als Grey-Hat-SEO an. Statt eines windigen Online-Shops lassen sich auf den ausgelaufenen Domains auch gute und hochwertige Seiten aufbauen, die dem Nutzer wirklich einen Mehrwert bieten, dann spricht doch nichts dagegen!
Expired Domains

Möglichkeiten Expired Domains zu finden

Es gibt natürlich verschiedene Wege Expired Domains ausfindig zu machen. Einerseits gibt es Seiten, welche Domains listen die frei werden oder schon frei geworden sind. Darunter ist zum Beispiel peew.de. Generell ist man da aber natürlich nicht alleine auf Domain-Suche. Gute Domains sind schnell weg, vor allem weil sie mit automatisierten Programmen relativ schnell registriert werden. Da kann man fast nicht mithalten.

Neben peew gibt es aber noch andere Domains wie expireddomains.net und Spamzilla. Bei letzterem muss man einen Account anlegen und sieht dann eine Liste von expired Domains, die sich auch filtern lässt. Es gibt auch die Möglichkeit dort direkt verbrannte Domains auszufiltern, sich die Website mithilfe von Archive.org anzuschauen, oder auch einfach zu vergleichen anhand von Daten aus Ahrefs, Moz und Co.

Wer sich selber auf die Suche nach expired Domains machen möchte, dem empfehle ich aber einen anderen Ansatz.

Ein Tool um Expired Domains zu finden

Eine elegantere Methode ist da doch ein Tool, welches Domains nach ausgehenden Links durchsucht und dann meldet wenn einer der Links nicht mehr zu einer registrierten Domain führt. Wir haben da ein ganz gutes Tool ausgemacht, bei dem der Entwickler sehr bemüht ist immer wieder auch Neuerungen und hilfreiche Funktionen einzupflegen.

Phatspider

Das Tool heißt phatspider und ist nicht nur sehr schick aufgebaut, sondern deckt an Funktionalität alles ab, was man sich davon verspricht. Es lassen sich nicht nur Domains eingeben, die man mithilfe von Crawling-Templates durchsuchen lassen kann, sondern auch können Google-Ergebnisse dafür ausgewertet werden.

Suche ich etwa nach einem Keyword aus dessen Dunstkreis ich eine Expired Domain suche, kann ich dieses eingeben und die ersten 50 Ergebnisse durchsuchen lassen. So bekomme ich frei gewordene Domains, die vielleicht von meiner Konkurrenz verlinked wird!

Mittlerweile ist phatspider leider nicht mehr funktional. Die Website existiert zwar noch aber dort wird man sich nicht mehr einloggen können.

Domain Hunter Gatherer

Ich habe auch Domain Hunter Gatherer einmal ausprobiert. Ich habe mich ehrlicherweise aber nicht genug eingelesen, sonst hätte ich nicht so viel von dem Tool erwartet. Generell suchte ich eigentlich eine Browser-App ähnlich wie phatspider. Das ist Domain Hunter Gatherer leider nicht, sondern es gibt nur eine Windows Version. Das lässt sich zwar auch in Linux ausführen, in einer Virtuellen Machine, das zehrt aber ganz schön an den Ressourcen. Auch der Preis, ist sogar noch etwas höher als bei phatspider, auch wenn Domain Hunter Gatherer etwas mehr an Funktionalität mitbringt.

Domain Hunter Gatherer bringt eine Vielzahl von Spalten zur Beurteilung der gefundenen Expired Domains mit. Einige davon lassen sich aber leider nur nutzen, wenn man auch Abonnements der jeweiligen Dienste besitzt (moz, ahrefs, etc.). Da fände ich konsequent, wenn das auch mit Abo von Domain Hunter Gatherer inkludiert wäre.

Wer nur einen simplen Crawler sucht, um Expired Domains zu finden, dem empfehle ich ein einfaches Tool, welches sich kostenlos von Github installieren und nutzen lässt.

Spidy

Spidy ist ein schlanker und einfach aufgebauter Crawler, der sich von Github laden und installieren lässt. Spidy setzt auf Go und ist insgesamt eher spartanisch aber funktionell aufgebaut. Es gibt diverse Dateien, in der Konfiguration, gecrawlte Domains und gefundene Domains landen.

Spidy wird aktuell auch gepflegt und lässt sich, wenn man es nicht lokal installieren will, auch weil der Crawler mal etwas länger läuft, in einem Droplet installieren. Dafür reicht ein Droplet mit wenigen Ressourcen auf einem Cloud Hoster wie Digital Ocean oder Vultr. Das kostet im Monat um die 5 Dollar 12 Dollar (weil es unter 2 Gigabyte RAM zu Abbrüchen kommen kann) und damit kann man den Crawler 24/7 laufen lassen.

Wer also auf die teuren Dienste verzichten will und etwas technische Skills mitbringt, ist mit Spidy am besten bedient. Dennoch ist auch hier die Recherche nach Finden von Expired Domains obligatorisch.

Das Checken in der Wayback Machine, der Backlink-Struktur und in der Google Search Console sollte unbedingt stattfinden. Andernfalls übersieht man so ggf. Domains, die nach auslaufen schon als Spam-Shops genutzt wurden oder die sogar eine manuelle Google Strafe bekommen haben, weswegen sie wieder frei geworden sind, weil der Nutzer diese abgestoßen hat.

Expired Domains

Fazit zu Expired Domains für SEO

Nichts ist ein Gift, alles ist ein Gift. Auf die Menge kommt es an. Das hat schon Paracelsus gewusst. Jeder der mit der Aufgabe befasst ist Backlinks aufzubauen, weiß wie schwer das manchmal sein kann. Expired Domains können dabei helfen, wobei sie den Backlink-Aufbau natürlich nicht ersetzen. Ein guter Mix ist immer wichtig, auch bei den Backlinks.

Wenn ich aber gute aber brach liegende Domains finden und diese für ein seriöses Projekt nutzbar machen kann, dann wäre das doch Verschwendung, das nicht auch zu machen.

Dabei kann ich abschließend auf jeden Fall ein Tool zum Finden von Expired Domains empfehlen und das ist Spidy. Ein kostenloses, auf Github gehostetes Open-Source Projekt, welches eigentlich die selbe Arbeit verrichtet wie etablierte und kostspielige Tools. Einzig fehlt die grafische Oberfläche und die Auswertung. Wer aber keine grafische Oberfläche braucht und das Tool 24/7 in einem kleinen Droplet mit mehr als 2 Gigabyte RAM laufen lassen will, der wird damit sehr glücklich.

Eine Auswertung mittels Werten von Ahrefs, MOZ und Co., geht in den meisten Alternativen auch nur mit einem bezahlten Abonnement besagter Dienste. Dann man die exportierte CSV direkt auch da auswerten. Also gern ausprobieren und verschüttete Schätze finden, auf denen sich neues aufbauen lässt.